Momentan bin ich Single.
Während der meisten Zeit genieße ich das Alleinsein: Man streitet mit niemandem um die Fernbedienung. Das Bad ist nicht immer genau dann besetzt, wenn man mal dringend muss. Und nachdem man sich vier Kilo Chips während eines Sex-and-the-City-Marathons reingezogen hat, beschwert sich keiner über das krümelpieksende Sofa.
Manchmal fühle ich mich als Single aber auch frustrierend einsam.
Nein, ich meine damit nicht diese Momente, in denen mal wieder die letzten Batterien den Geist aufgegeben haben und der Vibrator unbrauchbar wird…
Ich kam gerade von der Arbeit heim. Müde, ausgelaut, aber vor allem: hungrig.
Der Kühlschrank hatte schon bessere Tage gesehen. Der darin befindliche Inhalt definitiv auch.
Also krame ich aus einem staubigen Regal ein ebenso staubiges Glas. Ob das nun Rotkohl ist oder doch eher Sauerkraut, kann ich nicht mehr so genau erkennen. Dem Haltbarkeitsdatum zufolge wird das Glas jedoch auch noch existieren, wenn meine Enkel bereits berufstätig sind.
Das einzige, was einer warmen Mahlzeit nun noch im Wege steht, ist der Deckel.
So macht sich frau daran, das Glas zu öffnen.
Denkste.
Während sich meine feuerroten, verkrampften Hände verzweifelt um den Deckel des Glases winden, blicken sich meine Augen suchend um. Doch er ist nicht da. Er, der meines Tages Held hätte werden können, indem er mit seiner unbändigen Kraft dieses Glas öffnet. Er, der sich mit dieser großherzigen Tat den Titel „Ernährer“ wirklich verdient hätte!
So tue ich erstmal, was Frauen angeblich am besten können: rumzicken.
Während ich also rhythmisch mit der Kante des Glases auf den Rand der Spüle einhämmere, brülle ich laut „DU BLÖDES „§%?!§$& GLAS! GEH ENDLICH AUF, BEVOR ICH HIER VOR HUNGER VERRECKE!“
Ziemlich aussichtslos. Vor allem, wenn man aufgrund des Hungers eh schon völlig geschwächt ist und die Schläge mit jedem Hieb hilfloser werden.
Irgendwann in solchen Momenten passiert dann meist folgendes:
a) Ich bin vom Hunger so erschöpft, dass ich Glas und Spüle in Ruhe lasse.
b) Die Spüle bekommt eine Delle, woraufhin ich entsetzt das Glas fallenlasse und brülle: „So bekomme ich die Mietkaution aber nie zurück!“
c) Das Glas geht kaputt und ich bekomme schlechte Laune, weil jetzt auch noch Splitter im Abendessen sind.
Was hätte die Höhlenfrau in so einer Situation getan, wenn der Höhlenmann gerade auf Mammut-Jagd und somit abwesend war?
Nungut, bei Höhlenmenschen gab es noch keine Einmach-Gläser. Da wäre das Abendessen höchstens weggerannt, was wiederum den Verantwortungsbereich des Mannes belangt hätte, Stichwort „Jäger und Sammler“.
Dennoch ist der Steinzeit-Gedanke gar nicht so verkehrt. Denn was haben Steinzeit-Menschen auch verwendet? Werkzeuge!
Nachdem ich dann mit einer Gabel, einem Fischmesser, einem Pizzaschneider, einem Dosenöffner, einem Pfannwender, einem Korkenzieher und einer Nagelfeile das Glas verzweifelt zerkratzt, verbogen, gedellt und zerhechselt habe, geht der Deckel endlich auf.
Ihr wisst ja: Der Klügere gibt nach…
Ich seh mich schon am nächsten Anzeigentext für die Singlebörse arbeiten: „Kleine schwache Frau sucht großen starken Mann für ‚besondere Momente‘!“
8. April 2016 um 15:11
hahahahaha typisch singlefrauen meinst du…. das geht single-männern ganz genauso 😀
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8. April 2016 um 15:12
Ok, damit scheidest du als „Ernährer“ schonmal aus 😀
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8. April 2016 um 15:12
Ohja, diese vermaledeiten Einmachgläser. Wieviele von diesen Biestern haben mir schon Messerspitzen verbogen, weil die Deckel sich geweigert haben ein Loch zu bekommen. Wird mit Mann im Haus aber auch nur bedingt besser XD
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8. April 2016 um 15:15
Oh, die Schwierigkeit kenne ich. Ich fühle mich auch immer wie ein sehr gewalttätiger Mensch mit viel Potenzial zum Auftragskiller, wenn ich den Deckel hingebungsvoll mit einem Messer malträtiere.
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8. April 2016 um 15:16
Das Essen sollte langsam lernen, da einfach mal selbst rauszukommen, oder?
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8. April 2016 um 15:17
Und sich selbst zuzubereiten. Das wäre ein Hit! 😉
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9. April 2016 um 19:16
Ich bin immer vorsichtig, wenn mir das Essen von selbst entgegen kommt. Das ist nicht unbedingt ein gutes Zeichen. Wie wär’s mit Pizzaservice?
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9. April 2016 um 19:16
Ja, das ist immer der letzte Ausweg 😉
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8. April 2016 um 15:17
ich hab da aus urzeiten so ein längliches, flaches metalldings, da klemmt man den deckel ein und maximiert die kräfte unglaublich! und: ich habe immer gewonnen!! das haut die männer vor bewunderung aus den socken 😉
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8. April 2016 um 15:18
Also doch steinzeitlich mit Werkzeugen 😀
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8. April 2016 um 15:18
eisenzeit 😉
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10. April 2016 um 19:20
Das habe ich auch. Noch dazu mit hübschen orangefarbenen Griffen. Ein original Teil aus den 70er Jahren.
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10. April 2016 um 19:45
gro0artig! 70er Jahre und orange, kann ich mir bildlich vorstellen 😉 puh.
übrigens miste ich grad aus, u.a. „wolle“ mit pvc-anteil… was mich damals wohl geritten haben mag. ich hoffe, dass es ein geschenk war und ich nicht selbst dafür geld ausgegeben habe 😉
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10. April 2016 um 19:51
Ja, damals war ja alles Orange, sogar die Tapeten! 😀
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10. April 2016 um 20:53
neiiiin, ehrlich? ich kenne braunorangfarbene riesenkringel auf gardinen örx.
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10. April 2016 um 20:54
Hier olivgrüne Wellentapete -.-
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10. April 2016 um 21:12
oje oje oje. was war oliv? der untergrund?
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10. April 2016 um 21:28
Schwer zu sagen… Es waren verschiedene grünfarbige Wellen…strukturen… Oo
Bitte hole dieses Trauma nicht hervor!
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10. April 2016 um 21:36
hihi, mir reichts jetzt auch! gute nacht 😉 war aber sehr launig bei dir.
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11. April 2016 um 8:57
Ja wirklich! Natürlich auch mit wilden Mustern wie große Blumen, Kringel oder Paisley. Habe gerade neulich alte Fotos aus den 70er angeschaut. Menno, da können wir froh sein, dass wir damals nicht alle blind geworden sind. 😉 Die Klamotten und die Haushaltsgegenstände waren auch gern mal in orange. 😉
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11. April 2016 um 13:43
😉 jetzt kann ich meinen orange-hass (an mir selbst) besser einordnen!
im wohnzimmer sind zwei meiner wände zwar orange, aber es ist nicht so n fieser farbton wie damals…
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8. April 2016 um 16:16
ich mach das immer mit einen Fischmesser….und hochhebeln, dann hört man den Druck entweichen und offen ist;-)))
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8. April 2016 um 16:16
Oh ja, dieses Geräusch. Dieses „jetzt kannst du“ Ploppen 😀
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8. April 2016 um 16:17
genau das !!!!!;-)
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8. April 2016 um 16:52
Ich sage nur Brix Jar Key für Schraubgläser! Nicht so gefährlich wie ein Fischmesser und der Deckel bleibt verwendbar 🙂 Einkochgläser habe ich schon seit Jahren nicht mehr bekämpft.
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8. April 2016 um 16:54
Hahahaha, sowas hatte ich mal, leider dann verloren (Umzüge?). Aber wie willst du nach etwas googeln, dessen Namen du nicht kennst – Probleme einer modernen Gesellschaft. Danke!
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8. April 2016 um 17:05
Ich habe dieses Ding bei einer Freundin entdeckt und war so begeistert, dass ich es am liebsten allen Freunden zum Geburtstag schenken würde. Ist doch ein nettes Mitbringsel um Nerven, Messer und Hände zu schonen, oder?
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8. April 2016 um 17:07
Auf jeden!
Meine Bekannte schwört auf eine Art Gummilappen mit Loch (für Daumen) drin 😀
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8. April 2016 um 19:27
Ja, einen Gummilappen hatte ich vorher auch. Aber kräftig drehen muss man damit immer noch, man rutscht nur eben nicht ab.
Bei und gibt es diese Brix Jar-Dinger übrigens im Sanitätshaus, habe festgestellt, dass Internet teurer ist.
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8. April 2016 um 16:59
„Frau mit Magen sucht Mann mit Armen“? 😉
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8. April 2016 um 17:00
Willst du dich bewerben? Ich empfehle Kuchen als Bewerbungsempfehlung…
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8. April 2016 um 17:11
Sorry, ich schreie in solchen Fällen nach Bruderherz. 😢
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8. April 2016 um 17:16
Du könntest auf Tütensuppen umsteigen. Deren natürlicher Lebensraum ist recht selten in Gläsern und somit sollten sie auch für dich als „Jäger und Sammler“ in Personalunion erlegbar sein 😀
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8. April 2016 um 17:25
Schonmal im Hungeranfall eine Tütensuppe aufgerissen und dabei das Pulver quer durch die Küche verteilt?
Ich brauch definitiv eine Küchenhilfe – egal in welcher Form 😉
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8. April 2016 um 17:34
In Filmen habe ich gesehen, dass man Pulver auch recht simple durch die Nase……..
Wie dem auch sei 😉
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8. April 2016 um 17:39
Ob Tütensuppe vom Boden geschnieft einen hohen Nährwert hat? 😀
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8. April 2016 um 17:43
Nun, wenn man Google bemüht, stellt man fest: Hausstaub hat quasi 0 Kalorien. Die Nährstoffwerte sind auch nirgends zu finden. Es schreit förmlich nach einer Verschwörung der Nahrungsmittelindustrie. Ich behaupte, Hausstaub macht satt und NICHT dick…. gemischt mit etwas Tütensuppe kommt auch noch Geschmack dazu. Ich helfe gerne… 😉
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8. April 2016 um 17:39
Ein wenig Grundkenntnisse in Chemie ersparen den Kraftaufwand… Glas und Metall dehnen sich unterschiedlich aus bei Wärme, einfach lässig heisses Wasser über Glas und Deckel laufen lassen und schon ist die Mahlzeit gesichert… elegante Pose nicht vergessen 😉
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8. April 2016 um 17:40
Wenn’s heiß genug ist, ist das Essen auch schon fertig 😀
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8. April 2016 um 17:43
… verbrenn dir nicht die Finger Liebes… 😉
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8. April 2016 um 17:39
Also ich pieke da immer mitm spitzen Messerchen in den Deckel, dann geht ditte 😀
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8. April 2016 um 17:41
Wenn man dann direkt alles isst, gebongt. Ansonsten: durchgefallen 😀
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8. April 2016 um 18:04
Das nächste Mal drehst Du das Glas, klopfst vorsichtig auf den Glasboden, dann wieder umdrehen (wichtig!), und der Deckel wird aufgehen. Wenn der Rotkohl nicht von selbst wegläuft, wird er auch genießbar sein ;)… Gruß von der auch-alleine-Deckelaufmach-Spezialistin!
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8. April 2016 um 18:05
Ich seh mich schon, wie ich mir das Glas durch die Hand klopfe XD
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8. April 2016 um 18:05
Deswegen ja vorsichtig. So bleibt auch 100% Mietkaution erhalten.
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8. April 2016 um 19:15
Wiederspennstige Verschlüsse sind die Herausforderung des Lebens, die ich immer gerne selbst angenommen habe. Ich kann nicht viel, aber u. a. Dosenravioli nur mit Hilfe eines Küchenmessers öffnen. Einen Mann braucht man für die wirklichen Härtefälle des Lebens. Quengelige Kinder z. B.
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8. April 2016 um 20:48
Ich dachte, der Mann ist nur ein weiteres quengeliges Kind? (uh, alle Männer vergrault…)
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8. April 2016 um 19:37
Das Wichtigste überhaupt …, du hast den Inhalt überlebt 😉
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8. April 2016 um 20:50
Wie war das nach einer Gratis-Gemüse-Suppen-Probe? „Oh nein, ich hab die Suppe nur gegessen, weil ich sie nicht verschwenden wollte. Aber mir ist jetzt total schlecht davon und wenn ich mich übergebe, war alles umsonst!“
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9. April 2016 um 2:03
Wenn ich Dir verrate, wie Du es ohne Mann schaffst; bin ich dann Schuld, wenn Du lebenslänglich Single bleibst? Wenn Du nicht Single bleiben möchtest, lies einfach nicht weiter.
Also, die Sache ist ganz einfach. Im Glas ist Luft. Die muss raus. Man(n) dreht das Glas, Kopf nach unten (Kopf vom Glas bitteschön, also den Deckel). Klopft mit dem Handballen auf die (jetzt nach oben guckende) Unterseite vom Glas. Luft geht raus. Glas lässt sich öffnen.
Oder auch nicht. Dann wiederholst Du das.
Eventuell noch mal. Und nochmal. Dammi nochmal.
BIS DAS BLÖDE GLAS ENDLICH AUFGEEEEHHHHTTTT!
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9. April 2016 um 7:28
Klingt wie eine eigene Wissenschaft.
Vielleicht muss ich langsam einsehen, dass ich alt genug bin, um nicht mehr aus dem Gläschen zu essen…
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9. April 2016 um 12:11
🙂 Das hört sich wirklich nach Überlebenskunst pur an. Mit und ohne Beziehung kann es schön sein und in Notfällen hat man dann doch meistens eine Idee für die Lösung des Problems…. auch wenn einiges zu Bruch gegangen ist 🙂 LG
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9. April 2016 um 12:12
Notfalls verbuche ich es als Diät und behaupte, es wäre Absicht gewesen…
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9. April 2016 um 12:12
Auch nicht schlecht 😉 gewußt wie…
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12. April 2016 um 12:24
Hallo, warum folgt mir jemand, der einen so viel lustigeren und inhaltsreicheren Blog schreibt als ich? Bin sprachlos.
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12. April 2016 um 12:27
Vielen lieben Dank 🙂
Ich bin vielseitig interessiert (Korrektur: interessiert!). Davon abgesehen muss ich mich ja inspirieren lassen 😉
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23. April 2016 um 21:49
Zuerst versucht man den Deckel mit Hilfe eines Gummihandschuhs aufzuschrauben, dann rutscht das nicht. Einweg geht auch.
Wenn das nicht hilft, nimmt man ein normales Streichmesser und haut vorsichtig mit der stumpfen Seite rund um den Rand herum kleine Dellchen rein. Dabei geht nicht das Glas kaputt, aber dadurch verbreitert man quasi das Gewinde.
Sollte auch das nicht helfen, musst du einem starken Mann telekinetisch die Kraft rauben. 😀
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23. April 2016 um 21:51
Das mit der Telekinese wär doch mal was… 🙂
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25. April 2016 um 15:41
Nee, solche Versorgerinhaltssattmacherlösungen hat Frau nicht im Haushalt. Nur leicht öffnende ,Tiefkühlkost ,kommt zum Tragen. Toller Beitrag 🙂
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25. April 2016 um 15:43
Auch Tiefkühlkost kann ihre Tücken haben, z.B. wenn das Gemüse in einer nicht öffnenbaren Plastiktüte steckt 😀
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