Roe Rainrunner

Rainrunning at its finest

97 | Agent Null Null

20 Kommentare

Mich hat einst jemand gefragt, ob ich schonmal in einem Starbucks war.
Ja, ich bin schon einmal in einem Starbucks gewesen!
In der großen Stadt, in der ich
lebe, gibt es in der Nähe eines zentral gelegenen U-Bahnhofes eine Starbucks-Filiale, die ich ganz gern mal aufsuche.
Immer dann,
wenn ich grad in der Nähe bin, und ganz dringend pinkeln muss! Die Toiletten bei Starbucks sind die hübschesten, saubersten und am wenigsten frequentierten im gesamten Umkreis. Und: Es gibt gemauerte Kabinen!

Nicht wie in München am Ostbahnhof in dem kleinen Café, wo ich natürlich auch nur zugegen war, weil mich ein dringendes Bedürfnis plagte und es schon lange keine öffentlichen Toiletten mit Münzeinwurf mehr gab.
In diesem Café nämlich waren die Kabinen aus Milchglas. Was hamse sich dabei nur gedacht? Ist das eine Maßnahme zur Kostenreduktion, so im Sinne von „Wir besitzen zwar gemäß Gaststättenverordnung Toiletten, da sie aber niemand aufsuchen möchte, sparen wir uns das Reinigungspersonal und damit viel Geld“?
Als ich von der Natur bedrängt um die sanitäre Ecke bog, wusste ich das noch nicht. Und war offenbar nicht die einzige: Neben mir war eine Dame, die – wenn ich den Schatten im Milchglas richtig zu deuten vermochte – gerade nach dem Klopapier griff. Das war’s für mich. Ich bewegte mich nicht mehr und nahm die Haltung eines Spülkastens ein, bis die andere Frau fertig war und die Räumlichkeiten verlassen hatte.

Ebenfalls undurchdacht fand ich in Hannover die Toilette eines alten Bürogebäude, in der ein spiegelndes Oberlicht genau so mittig über Vorraum und Kabinenbereich angebracht war, dass man bereits beim Betreten der Örtlichkeit mithilfe eines Blickes an die Deckenlampe erkennen konnte, ob besetzt war oder nicht. Und ob die Person dort mit „klein“ oder „groß“ beschäftigt war…

„Sach mal“, sagt der Mann mit kritischem Blick. „Wenn man dich irgendwo aussetzt, findest du nie wieder nach Hause zurück. Kennst aber in sechs deutschen Großstädten sämtliche sanitären Anlagen im Umkreis von 2km um jeden einzelnen U-Bahnhof! Wat bist du eigentlich für eine?!“ Ich mümmele mein Müsli und entgegne keck: „Ich bin vielleicht ein bisschen irre. Aber du bist mit mir zusammen. Das sollte ja wohl eher DIR zu denken geben!“

Autor: roerainrunner

https://roerainrunner.wordpress.com

20 Kommentare zu “97 | Agent Null Null

  1. Ich weiß noch, als die Tochter in den 80er Jahren ein Jahr in Moskau studiert hat und schrieb, dass in öffentlichen Toiletten GAR KEINE oder nur hüfthohe Zwischenteilwände standen. Ich glaube, da hätte ich vielleicht auch Probleme – aber du wärest vielleicht an Harnverhalten kaputt gegangen 🙂 😉
    Lieben Gruß
    Mann wieder da oder Text schon älter????

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  2. Hahaha die spiegelnden Oberlichter verhindern, dass man sich undamenhaft auf dem Boden lümmeln muss um zu sehen ob ein Monster oder Serienmörder oder Mithörer vorhanden ist…hihi

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  3. In Tokio war ich mal auf einer Toilette (muss so im siebenunddrölfsten Stockwerk gewesen sein), da konnte man in Ruhe die ganze Skyline überblicken. Glas von unten bis oben. Kabinen waren allerdings voneinander durch blickdichte Wände getrennt. Es wurde mir zwar versichert, dass man nur raus schauen konnte, aber das konnte ich als Nicht-Fassadenkletterer natürlich nicht überprüfen. Irgendwie konnte ich die Aussicht nicht ganz so entspannt genießen wie es gedacht war

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    • Boar, irgendwo gibt es mitten in einer Fußgängerzone ein verspiegeltes Klo! Du kannst dich also quasi mitten in der Fußgängerzone erleichtern und siehst alle, aber keiner sieht dich.
      War da nicht was mit „Wenn man Licht anmacht, geht der Spiegeleffekt verloren“? Nenene, da wär ich nicht entspannt! 😀

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  4. Im Iran gibt es Löcher im boden, das war’s dann aber auch 😷

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    • Ein Loch im Boden – aber mit Porzellan außenrum – findet man auch in Frankreich, Ungarn, Slowenien, Kroatien… Manchmal freut’s mich, weil man dann wenigstens nix berühren muss. Und manchmal nicht, nämlich dann, wenn irgendwas hochspritzt. Ich will da nich zu sehr ins Detail gehen… 😀

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  5. Ich finde es immens wichtig eine profunde Kenntnis über die sanitären Situationen an unterschiedlichen Orten zu haben. Als ich noch im Außendienst war kannte ich sämtliche frei zugängliche Damenklos im Gebiet. Die guten sowie auch die, die nur für den äußersten Notfall waren (z.b. das Klo ohne Drumrumkabine im Reifenlager einer Tankstelle am Arsch der Welt…)

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    • Eine Frau, die mich versteht! 😀
      Was ist denn ein Klo ohne Drumrumkabine? Und: Kann man es absperren?
      Ich kann mich an eine Tankstelle am Arsch der Welt erinnern, wo direkt neben der Toilette ein Fenster war – mit Blümchengardine (immerhin). Waren wir am selben Ort? 😀

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      • Naja, man hat einen Schlüssel bekommen, wenn man die Tür aufgesperrt hat stand man in einem Raum, in dem überall Reifen gelagert waren und an der Rückwand war ein Klo und ein Waschbecken. Keine Kabine – man saß quasi zwischen den Reifen und musste die Tür zum Lagerraum abschließen

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  6. In Amsterdam kann man in den Toiletten der Kneipen nicht abschließen. Manche haben auch nur diese Schwingtüren wie die Saloons im Western. Ich finde all diese Horrorklo-Geschichten klingen wie die, die ich träume, wenn ich Pipi muss und einfach nicht wach werde um auf Klo zu gehen. :-/

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    • Oh mein Gott, du hast das auch?! Ich träum auch immer Mist, wenn ich auf’s Klo muss und partout nicht aufwache. Meistens, dass ich ganz oft eine Toilette aufsuche, mich aber nie erleichtert fühle (weil ich im wahren Leben ja noch nicht gegangen bin) 😀

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